Jäger in Münster-Ost gegen JVA in Handorf
Der dramatische Rückgang der Artenvielfalt in der Münsterländer Agrarlandschaft schweißt neue Allianzen zusammen. Das gilt auch bei der Position der Teilnehmer der Hegeringversammlung Münster-Ost zum geplanten Neubau der JVA Münster in Handorf.
Jagd und Naturschutz gemeinsam unterwegs - am Beginn des Vortrags vor fast 100 Teilnehmern der Hegeringversammlung Münster-Ost hatte Dr. Thomas Hövelmann von der NABU-Naturschutzstation
Münsterland noch ein zaghaftes Fragezeichen dahinter gesetzt. Am Ende des Abends war von Fragezeichen nichts mehr zu spüren: der dramatische Rückgang der Artenvielfalt in der Münsterländer
Agrarlandschaft schweißt neue Allianzen zusammen.
Das gilt auch bei der Position der Teilnehmer zum geplanten Neubau der JVA Münster auf dem Standortübungsplatz Handorf-Ost. Die Jägerschaft im Osten Münsters lehnt geschlossen die vorgesehene
Naturzerstörung ab wie die unnötige Neuversiegelung artenreicher Flächen. In der abschließenden Diskussion wurde so fast ausschließlich über diese Planung und die Möglichkeiten zu deren
Verhinderung gesprochen, denn über Konflikte zwischen Jagd und Naturschutz.
Hegering-Leiter Paul Bäumer hatte bereits in seinem Vorstandsbericht auf die stark rückläufige Strecke insbesondere beim Niederwild wie Fasane und Hasen hingewiesen. Die Ursache dafür ist die
gleiche wie der Rückgang von Kiebitz und Feldlerche, der den Naturschutz umtreibt: starke Intensivierung der Bodenbearbeitung und Verlust von Nahrungsgrundlagen wie Blüten und Insekten. Und so
sind Jagd und Naturschutz jetzt gemeinsam unterwegs - für den Erhalt einer arten- und strukturreichen Münsterländer Parklandschaft, unserer Heimat.