Gar nicht so einfach: Durch den warmen und feuchten Mai sind das Gras und einige Stauden in diesem Jahr bereits ungewöhnlich hoch gewachsen, so dass die Knabenkräuter in der "grünen Hölle" gar nicht so leicht zu finden war. So dauerte es eine Weile, bis das knappe Dutzend Botaniker der AG Botanik bei ihrem alljährlichen Besuch auf einer orchideenreichen Feuchtwiese bei Havixbeck am Freitag, den 18. Mai, die diesjährige Zählung der blühenden Exemplare beendet hatten..
Erfreulich war auch die hohe Zahl an angetroffenen Knabenkräutern: mehr als 60 Exemplare des Breitblättrigen Knabenkrautes (Dactylorhiza majalis) wurden ausgezählt, womit das gute Ergebnis des Vorjahres wiederholt werden konnte. Ein Grund wird die regelmäßige Pflegemahd der AG Botanik im Herbst des Vorjahres gewesen sein - der Pflegeschnitt mit Abräumen des Mahdgutes hat den Orchideen offenbar gut getan!
Seit nunmehr 20 Jahren sorgt die AG Botanik durch ihre jährliche Mahd dafür, dass die wertvolle Feuchtwiese offen bleibt und die konkurrenzschwachen Orchideen und zahlreiche andere seltene Arten
der feuchten Wiesen ihren Lebensraum behalten. Das langjährige ehrenamtliche Engagement zahlt sich aus: zu Beginn der Betreuung durch Hövelmann und seine AG Botanik konnten sich gerade noch acht
Exemplare des stark gefährdeten Breitblättrigen Knabenkrautes zwischen Mädesüß, Brennnessel und Weiden-Jungwuchs halten. Mittlerweile blühten zwischenzeitlich bis zu 150 Exemplare und zaubern im
Frühjahr einen violetten Schleier auf die Wiese.
Das ist auch gut so, denn diese Orchideen-Art gehört zu den nur 15 Pflanzenarten, für die Deutschland eine besondere Verantwortung trägt, weil ein Großteil des Weltvorkommens der Art bei uns
lebt.