Mit einem solchen Andrang hatte Exkursionsleiter Dr. Thomas Hövelmann gar nicht gerechnet - mehr als 50 Besucher drängten sich am vergangenen Sonntag, den 19. Juni, auf dem Kalkhang des
Botanischen Gartens der Westfälischen-Wilhelms Universität Münster und stellten eine gewisse Herausforderung dar, die oft nur wenigen Millimeter großen Insekten vorzustellen. So beschränkte sich
Hövelmann im wesentlichen darauf, die grundsätzliche Bedeutung unserer mehr als 500 Wildbienen-Arten zu erläutern sowie auf ihre Lebensweise, Formenvielfalt und Gefährdung einzugehen.
Besonderes Interesse fanden bei den Besuchern die Tipps des Diplom-Biologen, wie man den heimischen Garten oder Balkon wildbienenfreundlich gestalten kann. Dabei muss es nicht gleich eine so
aufwändig gestaltete und große Wildbienen-Nistwand wie im Botanischen Garten sein, die der NABU Münster im Jahr 2003 errichtet hatte und die kürzlich von der NABU-Naturschutzstation Münsterland
mit Unterstützung des Fördervereins des Botanischen Gartens renoviert worden war: Ein kleines Wildbienenhotel und ein blüten- und strukturreich gestalteter Garten reichen schon aus, um einer
Vielzahl von Wildbienen-Arten und ihrer Begleiter ein Zuhause zu geben.
Weiterhin stellte Hövelmann das Projekt "Wildbienen in der Umweltbildung" vor, mit dem die NABU-Naturschutzstation Münsterland in Zusammenarbeit mit dem Land Nordrhein-Westfalen Unterrichts- und
Informationsmaterialien erarbeitet hatte, mit dem Schulen und außerschulische Einrichtungen das dankbare Thema Wildbienen im Unterricht verankern können. So war es nicht verwunderlich, dass vor
allem die teilnehmenden Kinder mit Lupengläsern, Keschern und großer Begeisterung an der Wildbienen-Nisthilfe auf die Jagd nach den schnellen Hautflüglern gingen.
Einzelne Arten wurden vorgestellt: mit Hilfe des Experten Thorsten Piotrowsky vom NABU Münster konnten unter anderem Lehmwespe, Natternkopf-Mauerbiene und die winzige Löcherbiene den staunenden
Besuchern in Lupengläsern gezeigt werden. Die Teilnehmer waren fasziniert von der vielfältigen, aber auch wenig bekannten Welt der Wildbienen, wie zahlreiche interessierte Nachfragen zeigten -
die wilden Schwestern der Biene Maja haben offenbar viele Freunde.