NABU-Botaniker entdecken vom Aussterben bedrohte Ackerwildkräuter bei Hiltrup

Kahles Ferkelkraut und Löwenmäulchen

Zwanzig Augen sehen mehr als zwei - Mitglieder der AG Botanik bei der Suche nach seltenen Ackerwildkräutern bei Hiltrup (Foto: Thomas Hövelmann)
Zwanzig Augen sehen mehr als zwei - Mitglieder der AG Botanik bei der Suche nach seltenen Ackerwildkräutern bei Hiltrup (Foto: Thomas Hövelmann)

 

Sensationelle Pflanzenfunde bei Hiltrup - bei einer Begehung am vergangenen Sonntag, den 2. Juli, entdeckten die ca. zehn Mitglieder der AG Botanik unter Leitung von AG-Leiter Dr. Thomas Hövelmann auf einer in diesem Jahr mit Raps bestellten Ackerfläche nicht nur das vom Aussterben bedrohte Kahle Ferkelkraut (Hypochoeris glabra), sondern mit dem Acker-Ziest (Stachys arvensis) und dem Acker-Löwenmäulchen (Misopates orontium) zwei weitere stark gefährdete Pflanzenarten, deren Erhalt zum Teil von Naturschutzmaßnahmen abhängig ist.

Das Kahle Ferkelkraut - hier fruchtend - ist in NRW vom Aussterben bedroht (Foto: Britta Ladner)
Das Kahle Ferkelkraut - hier fruchtend - ist in NRW vom Aussterben bedroht (Foto: Britta Ladner)

Der floristische Reichtum der kleinen Ackerfläche, die seit Jahrzehnten weder gedüngt noch mit Pestiziden behandelt wird, ist seit langem bekannt. "So schön wie in diesem Jahr habe ich die Fläche aber noch nie gesehen!", freut sich Hövelmann, der die Fläche in Absprache mit dem Landwirt regelmäßig kontrolliert, "wahrscheinlich haben die diesjährige Witterung und Feldfrucht das Vorkommen der seltenen Arten begünstigt." Vom Kahlen Ferkelkraut, das außer in Hiltrup nur noch an ganz wenigen Stellen in NRW vorkommt, mit seinen kleinen, Löwenzahn-ähnlichen Blütenköpfchen und fruchtenden "Mini-Pusteblumen" konnten mehr als 100 Exemplare gezählt werden.

Dr. Thomas Hövelmann erläutert die einzelnen Pflanzenarten (Foto: Britta Ladner)
Dr. Thomas Hövelmann erläutert die einzelnen Pflanzenarten (Foto: Britta Ladner)

 

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