Knabenkraut und Knoblauchsrauke: Trotz grummeligem Himmel fanden sich am vergangenen Sonntag, den 19. Mai, fast 100 Botanik-Interessierte auf dem Waldfriedhof Lauheide ein, um von Dr. Thomas
Hövelmann, Leiter der AG Botanik, die besondere Flora dort kennen zu lernen. Der Waldfriedhof liegt auf Sanden der Ems und bietet zahlreichen seltenen Tier- und Pflanzenarten eine Heimat, so zum
Beispiel heimischen Orchideen und vielen weiteren Arten, die durch den vermehrten Düngemitteleinsatz in der Landwirtschaft stark zurückgegangen sind.
Während des knapp zweistündigen Spaziergangs erläuterte Hövelmann die Landschaftsgeschichte der Lauheide auf nacheiszeitlichen Sanden, die Namensherkunft - von "lohe", der früher dort zur
Ledergerbung genutzten Eichenrinde - und vor allem zahlreiche auf dem naturnahen Friedhof heimischen Wildpflanzen. Da gab es einiges zu bieten: so zum Beispiel eine heimische Orchideen-Art, das
Breitblättrige Knabenkraut, das mit zahlreichen Exemplaren in der alten Emsschlinge wächst, oder mehrere Ginster-Arten auf einer kleinen Heide-Restfläche, die regelmäßig vom NABU gepflegt wird.
Aber auch häufige Arten wie Giersch, Maiglöckchen und Taubnessel wurden vorgestellt und stießen auf großes Interesse.
Die Exkursionsteilnehmenden erfuhren so einiges über verschiedene Pflanzenfamilien, deren Bedeutung für Mensch und Tier und Ansprüche und Bestimmungsmerkmale der Arten sowie deren Seltenheit.
Häufig gab es auch Tipps für die Verwendung in der Wildkräuterküche oder eine lustige Anekdote. So sorgte die Geschichte der Namensgebung von Geranium robertianum – zu Deutsch: Stinkender
Storchschnabel – für allgemeine Erheiterung. Dieser wurde, so weiß es die Legende, nach einem ungepflegten Assistenten von Carl von Linné namens Robert benannt...