Da wird der Märzenbecher aber Augen gemacht haben: so viel Schnee zur Blütezeit wird er wohl auch noch nicht gesehen haben.
Die Teilnehmer einer Exkursion der AG Botanik in die Beckumer Berge zum NSG Märzenbecherwald bei Oelde freuten sich jedenfalls an den tausenden Exemplaren blühender Frühlings-Knotenblumen - so wird die Art auch genannt - zwischen dem Schnee. Ca. 8.000 Exemplare der gefährdeten und im Münsterland seltenen Art verteilten sich auf ein kleines Erlenwäldchen und eine feuchte Wiese an einem quelligen Hang.
Die naturschutzfachlich wertvolle Fläche wird seit vielen Jahren aufwändig vom NABU Warendorf gepflegt, vor allem durch regelmäßige Mahd mit Abfuhr des Schnittgutes. Das Betreten des
Naturschutzgebietes - auch zum Fotografieren - ist selbstverständlich verboten.
Die Münsteraner Botaniker waren nicht zum Spaß da: ihr Besuch steht im Zusammenhang mit der neuen Erfassung bedrohter Farn- und Blütenpflanzen in ganz Nordrhein-Westfalen, bei dem die NABU-Naturschutzstation Münsterland als Regionalstelle für das gesamte Münsterland fungiert. Bis 2017 sollen dabei nicht nur punktgenau alle Bestände aktueller Roter Liste-Arten erfasst werden, sondern auch ihre Bestandsgröße abgeschätzt werden. Die Ergebnisse werden als Grundlage für die Neuauflage der Roten Liste 2020 dienen.
Der NABU sucht dafür noch Mithelfer - Ansprechpartner ist Dr.
Thomas Hövelmann, tel. 02501/9719433, t.hoevelmann@NABU-Station.de