Mahd der Orchideenwiese

Am 19.10.2011 fand die jährliche Mahd der Orchideenwiese zwischen Münster und Havixbeck statt.

 

Auf diesem aus der Nutzung genommenen Fleckchen Feuchtgrünland blühen im späten Frühjahr zahlreiche Exemplare des Breitblättrigen Knabenkrauts (Dactylorhiza majalis). Gleichzeitig ist es Heimat für weitere Pflanzenarten der Roten Liste NRW sowie für die Region seltene und gefährdete Pflanzengesellschaften des Feuchtgrünlands.

Um diese Vorkommen zu erhalten und zu fördern, ist es notwendig, die durch die Verbrachung der Fläche eingewanderten, dominanten Arten wie Rohrglanzgras und Mädesüß zurückzudrängen und den konkurrenzschwachen, erwünschten Arten bessere Lebensbedingungen zu bieten. Dazu gehört eine den Verhältnissen angemessene Pflege der Fläche, die im Prinzip die frühere Nutzung ersetzt und durch einmalige Mahd pro Jahr, jeweils im Herbst, erreicht werden soll.

Seit 1997 führt die AG Botanik diese Pflegemaßnahmen regelmäßig durch. Und so traf sich Mitte Oktober wieder eine Gruppe von Freiwilligen, um sich aktiv für die Erhaltung dieses Kleinods einzusetzen. Dank erfolgreicher Werbung machte sich ein munteres Dutzend tatkräftiger Helfer daran, die Fläche mit Balkenmäher und Harken zu bearbeiten.

Zuvor gab es noch eine kurze Einführung zum derzeitigen Zustand der Wiese und den Zielen der Pflege. Soweit das so spät im Jahr noch möglich war, wurden einige der gefährdeten Zielarten bestimmt, z.B. Sumpfdotterblume Caltha palustris), Zweizeilige Segge (Carex disticha) und Wasser-Greiskraut (Senecio aquaticus), bevor der Balkenmäher zum Einsatz kam und das Mahdgut nach und nach mit Harken und Schubkarren am Rand der Fläche zu einem großen Haufen aufgeschichtet wurde, um später zwecks Kompostierung abtransportiert zu werden. Zum Abschluss konnten sich die Helfer gemeinsam bei leckerer, selbst gemachter Kürbissuppe wieder aufwärmen.

Da der Erfolg der Pflege über Dauerbeobachtungsflächen kontrolliert wird und die Orchideenwiese auch immer wieder Objekt wissenschaftlicher Arbeiten ist, die u.a. Empfehlungen für verbesserte Maßnahmen geben, ist geplant, die Fläche ab dem nächsten Jahr zusätzlich im Frühsommer zu mähern, um die sich stark ausbreitenden invasiven Arten wie das Rohrglanzgras stärker zurückzudrängen.

Ein großes Dankeschön allen Helfern!