Kunst und Natur

Schöpfung bewahren am Prozessionsweg in Münster

Fast 100 Teilnehmer lauschten den Erläuterungen der Kunsthistorikerin Dr. Elisabeth Hemfort auf dem Prozessionsweg in Münster (Foto: Thomas Hövelmann)
Fast 100 Teilnehmer lauschten den Erläuterungen der Kunsthistorikerin Dr. Elisabeth Hemfort auf dem Prozessionsweg in Münster (Foto: Thomas Hövelmann)

 

Riesiger Andrang bei gemeinsamer Exkursion des NABU und der Initiative Prozessionsweg Ob es am Hauch von Frühling nach dem langen Winter lag? Fast 100 Besucher drängten sich am vergangenen Sonntag, den 25. März, auf dem Prozessionsweg in Münster, um an der ersten botanischen Führung des NABU in diesem Jahr teilzunehmen und sorgten dort für einiges Gedränge. Gemeinsam mit der Kunsthistorikerin Dr. Elisabeth Hemfort, Vorsitzende der Initiative Prozessionsweg, stellte Dr. Thomas Hövelmann von der AG Botanik erste Frühjahrsblüher, die Bildstöcke und weitere naturkundliche und kunsthistorische Besonderheiten vor.
Wie bereits seit vielen Jahren organisierte der NABU zusammen mit der Initiative Prozessionsweg und der Kirchengemeinde St. Mauritz am Palmsonntag, dem Sonntag vor Ostern, einen naturkundlich-kunsthistorischen Spaziergang, der auch Bestandteil der Veranstaltungen auf der NaturGenussRoute der NABU-Naturschutzstation Münsterland ist.
Der Diplom-Biologe Dr. Thomas Hövelmann von der NABU-Naturschutzstation Münsterland erläuterte den knapp 50 Teilnehmern an zahlreichen Stationen bis zum „Weißen Kreuz“ jenseits des Kanals, welche Arten am Kreuzweg wachsen und leben - so zum Beispiel der auffällige Sibirische Blaustern, das Vitamin C-reiche Scharbockskraut und den giftigen Aronstab.

An den Kreuzwegstationen des bekannten Bildhauers Heinrich Gerhard Bücker von 1958 erklärte Elisabeth Hemfort die Besonderheiten aus kunsthistorischer Sicht und lehrte die Teilnehmer, auf Kleinigkeiten in der Bildsprache des Künstlers zu achten. Daneben kamen aber auch Hinweise auf weitere Aktivitäten der Initiative Prozessionsweg wie den letztjährigen "Lichterweg" und der aktuelle Stand zum Kanalausbau nicht zu kurz.

Besonders aufmerksam verfolgten die Besucher die Informationen zum Baumbestand des Prozessionsweges, der ausschließlich aus bis zu 150 Jahre alten Linden besteht. „Die Linde hat den Menschen schon immer als Baum der Liebe begleitet, allein schon wegen seiner herzförmigen Blätter und des lieblichen Duftes der Blüten“, wusste Thomas Hövelmann zu berichten. Auch im kommenden Jahr wird es am Palmsonntag wieder eine solche abwechslungsreiche und umfassende Führung geben.