Wollgras und Fettkraut

AG Botanik kartiert Kalksumpf bei Lengerich im Auftrag des Landes NRW

Dr. Heide Heising vom Umweltamt der Stadt Lengerich führte die Münsteraner Gruppe an (Foto: Thomas Hövelmann)
Dr. Heide Heising vom Umweltamt der Stadt Lengerich führte die Münsteraner Gruppe an (Foto: Thomas Hövelmann)

Die Kulisse war wunderbar und hätte einer Winnetou-Aufführung alle Ehren gemacht: Sanft wogen die Haarbüschel des fruchtenden Wollgrases im kleinen Talkessel vor einer spektakulären Felswand.

 

Zwischen den Bulten seltener und zum Teil vom Aussterben bedrohter Sauergräser wie dem Schwarzen Kopfried, dem Wenigblütigen Sumpfsimse und dem Breitblättrigen Wollgras blühten zahlreiche Orchideen und wuchs das Fettkraut, eine fleischfressende Pflanze. Obwohl die charakteristische Sumpf-Stendelwurz noch nicht aufgeblüht war, setzten Fuchs´Knabenkraut (Dactylorhiza fuchsii) und Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis) kräftige Farbakzente im saftigen Grün.
Einige Mitglieder der AG Botanik waren unter Leitung von Dr. Heide Heising in Abstimmung mit dem Kreis Steinfurt nach Lengerich gefahren, um eine Bestandsaufnahme in dem kleinen Kalksumpf zu machen. Die NABU-Naturschutzstation Münsterland koordiniert als Regionalstelle für das Münsterland die aktuell laufende Florenkartierung NRW, mit der die Grundlage für die fortgeschriebene Rote Liste der gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen für 2020 erarbeitet wird. Der Regionalstellenleiter Dr. Thomas Hövelmann wird dabei von der AG Botanik des NABU Münster und zahlreichen weiteren ehrenamtlichen Mitarbeitern aus dem ganzen Münsterland tatkräftig unterstützt. Mit Hilfe der kostenlosen App "FloraNRW" gab Hövelmann die Fundorte der gefährdeten Pflanzenarten an Ort und Stelle ein, versehen mit einer groben Angabe zur Größe der jeweiligen Bestände. Mehr über die Florenkartierung NRW finden Sie hier.
Nach einer knappen Stunde war die Arbeit auch schon getan, und es ging zurück nach Münster. Zurück blieb die Erinnerung an eine ganze Reihe spektakulärer Pflanzenarten und eine wunderbare Szenerie - auch wenn Winnetou sich doch nicht hat blicken lassen.


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