"Saving plants for earth´s future" - so lautete das Motto der 8. Konferenz von Planta Europa, die vom 22.-26. Mai 2017 in Kiew stattgefunden hat. Mehr als 80 Botaniker aus 23 Ländern - neben
verschiedenen eurasischen Ländern auch die Türkei, Neuseeland und Kanada als Gäste - hatten sich angemeldet, um über Strategien für den Erhalt der Vielfalt von Farn- und Blütenpflanzen, Moosen,
Flechten und Pilzen zu beraten und Erfahrungen auszutauschen. Unter ihnen war auch Dr. Thomas Hövelmann vom NABU Münster, Sprecher des Bundesfachausschusses Botanik und Vorstandsmitglied von
Planta Europa, der einen eigenen Vortrag beitrug und teilweise bei Workshops die Leitung übernahm.
Zunächst traf sich das "steering committee" - der operative Vorstand von Planta Europa - am Tag vor der Konferenz zu einer ganztägigen internen Beratung über kommende Aufgaben. Planta Europa
steckt derzeit in einem Umbruch, da sich sowohl der bisherige Vorstandsvorsitzende Dr. Mora Aronsson aus Schweden als auch die langjährige Präsidentin Prof. Dr. Anca Sarbu aus Rumänien aus
gesundheitlichen Gründen kurzfristig zurückgezogen hatten.
Zu den kommenden Aufgaben wird nunmehr neben der Pflege und dem Ausbau des Netzwerkes die Evaluation der europäischen Strategie zum Schutz von Pflanzen (ESPC = european strategy for plant
conservation) sein, die bis zur nächsten Planta Europa-Konferenz 2020 in Paris abgeschlossen sein soll. Die ESPC ist die für Europa angepasste Fassung der globalen Strategie zum Schutz von
Pflanzen (GSPC = global strategy for plant conservation) und als weltweit fortschrittlichste regionalisierte Anpassung anerkannt. Zuletzt war die ESPC für den Zeitraum 2011-2020 fortgeschrieben
worden.
Neben der strategischen Ausrichtung des Naturschutzes in den Mitgliedstaaten standen während der Kiew-Woche die gegenseitige Präsentation von Kampagnen, Citizen Science-Projekten und
taxonomischer Forschung im Mittelpunkt, die einen guten Überblick über die Aktivitäten und die Schwerpunkte in den verschiedenen Ländern gab. Dr. Thomas Hövelmann trug die Kampagne PlantRace des
BFA Botanik bei, die seit einigen Jahren erfolgreich im Münsterland durchgeführt worden war. Bei diesem Wettkampf der Botaniker geht es - ähnlich wie beim seit vielen Jahren erfolgreichen
"BirdRace" - um das Finden möglichst vieler Pflanzenarten in vorgegebener Zeit, zu dem Teams in einem gemeinsamen Untersuchungsgebiet antreten. Die Idee fand großen Anklang und soll in Ungarn,
Finnland und Neuseeland kopiert werden.
Eine ganztägige Exkursion in das Dnjepr-Tal und die ukrainische Steppe sowie die traditionelle ukrainische Gastfreundschaft bei mehreren "Friendship-Dinners" rundeten eine fruchtbare Woche ab, in
deren Mittelpunkt der Schutz der Pflanzen stand - für die Zukunft unserer Erde.
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