Exkursion zu Arzneipflanzen an der Werse mit Britta Ladner am vergangenen Sonntag, den 28. April

Alte Heilkräuter neu entdeckt

Die fast 50 Teilnehmer ließen sich vom strömenden Regen nicht schrecken und folgten bis zum Schluss aufmerksam den Schilderungen von Britta Ladner

Alte Heilkräuter neu entdeckt: "Was viel wächst, wird auch viel gebraucht - von mir aus kann das Wort Unkraut zum Unwort des Jahres gewählt werden!" Mit diesem Motto umriss die zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin Britta Ladner von der AG Botanik den Inhalt der Exkursion entlang der Werse am vergangenen Sonntag, den 28. April. Bei einem zweistündigen Spaziergang entlang der Werse in Höhe der Pleistermühle stellte die zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin den fast 50 Teilnehmern einige häufige Wildpflanzen und deren frühere und aktuelle Nutzung in der Volks- und Schulmedizin vor.

Sei es die antibaktierielle Wirkung der Knoblauchsrauke, die stimmungsaufhellende Wirkung des Johanniskrautes - dem Heilkraut des Jahres 2019 - , die beruhigende Wirkung des Arznei-Baldrians oder die harntreibende Wirkung der Großen Brennnessel: Zahlreiche Allerweltsarten haben bei richtiger Anwendung eine gesundheitsfördernde Wirkung. Neben den Heilwirkungen ging Britta Ladner auch auf das richtige Sammeln, auf Naturschutzaspekte, botanische Besonderheiten und die Herkunft der wissenschaftlichen Namen der einzelnen Drogen (von "droog", trocken) aus der Apotheke (abgeleitet aus dem Griechischen für Ablegen, Sammeln) der Natur ein. Selbst das Wort "Hexe", früher vor allem für kräuterkundige Frauen benutzt, stammt von althochdeutsch "hagzissa" ab, das als "Heckenfrauen" gedeutet werden kann.

Trotz des nassen Wetters - nach anfänglich schönem Beginn öffnete der Himmel seine Schleusen - vergingen die zwei Stunden wie im Flug und endete für viele Teilnehmer zum Aufwärmen und Trocknen im nahe gelegenen Café. Leider war Sabine Risse, die eigentliche heilpflanzenkundige "Kräuterhexe" der AG Botanik, kurzfristig verhindert - Britta Ladner füllte die Lücke jedoch mit Bravour und erntete für ihre gut vorbereitete Exkursion verdienten Applaus.
Text und Fotos: Dr. Thomas Hövelmann

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