Die Umweltverbände im Umweltforum Münster sehen derzeit keine Notwendigkeit für die Einführung einer Baumschutzsatzung in Münster. Diese Position vertrat Dr. Thomas Hövelmann vom NABU Münster auf einem öffentlichen Hearing, das die Stadt Münster – Amt für Grünflächen und Umweltschutz – am 7. Dezember ausgerichtet hat. Das Umweltforum Münster war Teilnehmer des Podiums neben Kreisgärtnermeister Martin Dahlmann und Susanne Bloi von Haus+Grund. In längeren Vorträgen hatten Dr. Franz Otto sowie städtische Vertreter aus Bochum und Osnabrück die rechtlichen Grundlagen und Erfahrungen vorgestellt.
Grundsätzlich halten die Umweltverbände in Münster den Schutz größerer Bäume im Siedlungsbereich selbstverständlich für unverzichtbar und städtische Pflichtaufgabe. Eine Stadt ohne eine ausreichende Zahl von Großbäumen ist eine Wüste ohne Lebensqualität für Mensch und Tier. Daher sehen die Verbände grundsätzlich in Baumschutzsatzungen, die das Fällen von Bäumen ab einer bestimmten Stammdicke verbieten, ein notwendiges und sinnvolles Instrument für den Schutz von Bäumen im Siedlungsbereich.
Aufgrund der bekannten Erfahrungen lösen jedoch Änderungen im Baumschutz (entweder Abschaffung, aber auch Einrichtung einer Baumschutzsatzung) massive Baumfäll-Aktivitäten aus, die dem eigentlichen Ziel des Baumschutzes widerspricht und schadet. Außerdem zeigen Erfahrungen in anderen Städten mit Baumschutzsatzungen, dass praktisch allen beantragten Fällgenehmigungen stattgegeben wird und die angeordneten Ersatzpflanzungen nicht oder nur unvollkommen erfüllt werden. Deshalb - und auch im Hinblick auf den damit verbundenen zeitlichen und finanziellen Aufwand, der möglicherweise an anderer unverzichtbarer Stelle im Umweltschutz eingespart würde - sehen die Umweltverbände in Münster aktuell keinen Handlungsbedarf zur Einführung einer Baumschutzsatzung.
Die Umweltverbände halten jedoch folgende Aktivitäten der Stadt Münster zum Baumschutz für sinnvoll und notwendig: