25. Juni 2018 - Extremstandort Acker: Diesem Thema widmete sich die botanische Exkursion mit Dr. Thomas Hövelmann von der AG Botanik am vergangenen Freitag, den 22. Juni. Die interessierten und
zum Teil sehr fachkundigen Exkursionsteilnehmer ließen sich vom vorangegangenen Starkregen und dunklen Wolken nicht abschrecken und wurden nicht nur mit farbenfrohen Ackerwildkräutern, sondern am
Ende auch mit ein paar Sonnenstrahlen belohnt.
Entlang des Roggenfeldes des Bioland-Hofes lütke Jüdefeld in der Gasselstiege in Münster wurden zahlreiche Ackerwildkräuter unter die Lupe genommen und mit der ein oder anderen Anekdote genauer
erklärt. So zum Beispiel das Hirtentäschelkraut Capsella bursa-pastoris, das ihren deutschen Namen der Form ihrer Früchte verdankt. Diese erinnern an die dreieckigen Felltaschen mittelalterlicher
Hirten.
Für den Standort Acker ist eine regelmäßige Störung durch den Pflug kennzeichnend. Auf diese Weise können sich besonders einjährige Arten, die auf Offenboden angewiesen sind, etablieren. Werden
diese Flächen nicht mehr umgebrochen, verdrängen konkurrenzstärkere, mehrjährige Arten die typischen Pionierpflanzen. Bevor es vom Menschen bewirtschaftete Ackerflächen gab, waren diese auf
Pionierstandorten wie zum Bespiel auf regelmäßig überfluteten Sandbänken anzutreffen.
Heutzutage werden diese Ackerwildkräuter aufgrund der intensiven Landwirtschaft immer seltener und finden häufig nur noch am Rand von biologisch bewirtschafteten Ackerflächen Lebensmöglichkeiten.