Humor hat er ja, der Volksmund: beim Anblick brauner Wölkchen aus Sporen, die bei der leisesten Berührung aus den Fruchtkörpern austreten, an Blähungen zu denken - darauf muss man erst mal
kommen! Der wissenschaftliche Name Lycoperdon für die Gattung der Stäublinge bedeutet im Altgriechischen "Wolfsfurz", und auch der deutsche Gattungsname "Bovist" leitet sich über
Lautverschiebungen und Verballhornungen aus dem lateinischen Wort für "Fähenfurz" ab.
Diese und noch viele weitere interessante und humorvolle Geschichten wusste der Diplom-Geograph Jörg Frenz zu erzählen, so dass die Pilzexkursion der AG Botanik am vergangenen Samstag, den 19.
November, teils an ein Lachyoga-Seminar erinnerte. Nachdem eine öffentliche Pilzexkursion im September wegen der lang anhaltenden Trockenheit zuvor kaum Exemplare zeigen konnte (siehe
hier), fanden die Teilnehmer nun an gleicher Stelle eine Vielzahl vor allem von verschiedenen
Lamellenpilzen wie den Nebelgrauen Trichterling, Grünblättrigen Schwefelkopf und den Weißmilchenden Helmling. Besonders ergiebig und dekorativ wuchsen verschiedene Pilzarten wie die
Schmetterlings-Tramete an einem Stapel aus Kiefernstämmen, der zur Abholung am Hauptweg aufgestapelt bereit lag.
Das halbe Dutzend Botaniker lernte eine Menge über die Vielfalt und ökologische Bedeutung der heimischen Pilze und auch die Schwierigkeiten, diese sicher zu erkennen oder zu bestimmen. So ist ein
Pfifferling noch lange kein Pfifferling: die zahlreichen ähnlich aussehenden Exemplare in einem Douglasien-Bestand entpuppten sich bei näherem Hinsehen als "Falscher Pfifferling", eine nicht
verwandte und ungenießbare Art - gut, dass mit Jörg Frenz ein Experte dabei war! Für besonders großes Erstaunen sorgten einige Exemplare des Erdsterns: Dessen sechs sternförmige
Fruchtkörper-Zacken umgeben eine kleine Kugel, aus der bei Berührung kleine braune Sporenwölkchen austreten - und die Phantasie anregen.
Für eine vergrößerte Ansicht auf ein Bild klicken: