Einmal im Jahr lädt die AG Botanik zu einer mehrtägigen Exkursion in ein weiter entferntes, attraktives Gebiet ein. An jeweils einem Wochenende (Fr-So) im Sommer fahren wir gemeinsam los, um ein
interessantes Gebiet mit seiner Flora und Vegetation zu erkunden.
Die Geselligkeit kommt dabei jedoch auch nicht zu kurz. Dabei bemühen wir uns jeweils um eine möglichst preiswerte Unterkunft und Verpflegung sowie um eine umweltfreundliche Anreise.
In diesem Jahr führte uns am 3.-5. Juni 2005 die Jahresfahrt an den Edersee und in den Nationalpark Kellerwald in Nordhessen. Insgesamt 15 Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, sich mit geführten
Wanderungen über das geschlossene Buchenwaldgebiet südlich des Edersees zu informieren.
Der Kellerwald ist ein geschlossenes, 57 qkm großes Waldgebiet ohne Siedlungen oder Straßen direkt südlich des Edersees. Die Besonderheit des Gebietes sind alte, bis zu 200 Jahre alte
geschlossene Buchenwälder, von denen einige sogar als Urwälder bezeichnet werden können, da sie nie genutzt worden sind. Daher sind sie Heimat einer Vielzahl seltener und gefährdeter Tier- und
Pflanzenarten. Als botanische Kostbarkeit kann dabei insbesondere die Pfingstnelke (Dianthus gratianopolitanus) gelten, die an sonnexponierten Felswänden wächst und passend zu unserem
Besuch in voller Blüte stand.
Aber auch die flechtenreichen Krüppelwälder an den Steilhängen nördlich des Edersees haben uns sehr beeindruckt und der einzigartige Hutewald "Halloh" mit seinen bis zu 400 Jahre alten , skurril geformten , nur bis zu 5 Meter hohen Buchen.
Eine außerordentlich lehrreiche und interessante Führung durch den örtlichen NABU-Vertreter Wolfgang Lübcke, der auch in der Nationalpark-Verwaltung sitzt, gab einen tiefen und eindrucksvollen Einblick in das Gebiet, aber auch in die Hintergründe des jahrelangen Kampfes um den Schutz dieses Gebietes. Der NABU Münster bedankt sich an dieser Stelle nochmals herzlich für die hilfreiche Unterstützung durch den NABU Edertal!- www.nabu-edertal.de/