"Unter jedem Schritt ein Quellchen springt!" Wie der Knabe im Moor fühlten sich die sieben Teilnehmer der Wochenend-Exkursion in den Hochharz auf dem Weg zum Brocken.
2.000 Millimeter Jahresniederschlag (dreimal so viel wie in Münster!) sorgen dafür, dass jede ebene Fläche und Mulde mit Torfmoosen bewachsen und vernässt ist. Passend dazu öffnete auch der Himmel auf dem Abstieg die Schleusen und sorgte für das typische Brocken-Wetter.
Davon ließen sich die Münsteraner Botaniker aber nicht entmutigen und genossen das vielfältige Grün der Moosteppiche und des urwaldartigen Nadelwaldes.
Unter der fachkundigen Führung von Dr. Uwe Wegener, dem langjährigen Leiter des Nationalparks Harz, wurden nicht nur die Brockenurwälder und -moore, sondern auch der tolle Brockengarten mit 1.400 alpinen Pflanzenarten auf dem Gipfel besichtigt.
So schön die Landschaft auch war - eindrucksvoll war auch das großflächige Fichtensterben, das durch den kleinen Borkenkäfer und seine Larven verursacht wird - begünstigt durch Klimawandel und Monokultur.
Am zweiten Tag ging es in das Kalkgebiet östlich von Elbingerode. Die Vegetation dort war ein echtes Kontrastprogramm zu den sauren und nassen Böden am Brocken: die lichten Halbtrockenrasen waren ein einziges Blütenmeer aus Thymian, Sonnenröschen und Mädesüß. Zum Abschluss in einem Cafe auf dem schönen Rathaus-Platz in Wernigerode waren sich alle einig: das war wieder eine gelungene Tour.
Die Wochenend-Exkursion war die diesjährige Jahresfahrt der AG Botanik.
In jedem Jahr besuchen Münsteraner ein botanisch und landschaftlich interessantes Gebiet in erreichbarer Entfernung mit einfacher, preiswerter Unterkunft. Auf den Touren können die Teilnehmer ihre botanischen Kenntnisse erweitern, das gemeinsame Naturerleben in einer netten Gruppe steht aber immer im Vordergrund.