Unter dem Motto „Bestandstrends europäischer Eulenarten“ fand vom 18. – 20. Oktober 2013 die 29. Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Eulen e.V. in Waren (Müritz) statt.
Bericht und Bilder: Susanne Petschel, AG Eulenschutz des NABU Münster.
Die Veranstalter waren dieses Jahr die AG Eulen (Deutsche Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Eulen e.V.), die BAG Eulenschutz (Bundesarbeitsgruppe Eulenschutz des Naturschutzbundes Deutschland NABU) sowie die OAMV (Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V.).
Nachdem die letztjährige Tagung mit dem Themenkreis „Nisthilfen für Eulen: notwendig – sinnvoll – überflüssig – schädlich?“ viel Diskussionsraum geboten hatte, informierten sich die circa hundert
Tagungsteilnehmer der diesjährigen Veranstaltung über die Bestandsentwicklungen der verschiedenen Eulenarten seit Beginn der Erhebungen und gewannen Einblicke in die verschiedenen Methoden der
Auswertung. Vorgestellt wurde dieser Themenkreis insbesondere von Christoph Grünberg (Dachverband Deutscher Avifaunisten e.V., Münster), der über das ADEBAR-Projekt referierte, sowie von Ubbo
Mammen, der vom MEROS-Programm (Monitorings Greifvögel und Eulen Europas, Halle/Saale) berichtete.
Weitere fachliche Höhepunkte boten die Beiträge von Ingrid Kohl & Christoph Lediznig (Österreich) über die erfolgversprechende Wiederansiedelung des Habichtskauzes in Österreich und von Johan
de Jong (Niederlande) über die derzeit positive Bestandsentwicklung der Schleiereule in den Niederlanden mit Schwerpunkt Friesland. Zudem stelle de Jong die Ergebnisse verschiedener Experimente
zur Verminderung der tödlichen Unfälle von Schleiereulen im Straßenverkehr vor.
Summa summarum wurden die äußerst differenziert zu betrachtenden Zusammenhänge von regionalen Vorkommen der Eulenarten, von ihren artspezifischen Habitatsansprüchen, von natürlichen und
künstlichen Nistmöglichkeiten, von natürlichem und periodisch quantitativ variierendem Nahrungsangebot und nicht zuletzt von dem durch Menschenhand verursachten Nahrungsmangel aufgrund intensiver
und flächendeckender Landwirtschaft beleuchtet. Derzeit gehen als Nahrungsgeneralisten die Uhus als Gewinner hervor und Nahrungsspezialisten wie die Schleiereulen haben – zumindest in unserer
Region – das Nachsehen. Aber auch die genügsamen Steinkäuze unserer Region finden in der modernen Landwirtschaft immer weniger Lebensraum.
Zwei Exkursionsangebote (Wanderung um den Hofsee bei Fedorow mit Möglichkeiten zur Vogel-Beobachtung und eine Fahrradtour zum Moor- und Warnker-See mit Möglichkeiten zur Wasservogel-Beobachtung)
rundeten die Tagung ab.
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