AG Naturfotografie

Projekt "Schwalben und Mauersegler"

 

Im Mai dieses Jahres erreichte uns, die Foto-AG des Nabu, eine Anfrage von Aline Förster, ob wir mit Fotos von Schwalben oder Mauerseglern ihr Projekt unterstützen könnten. Aline ist die Leiterin des Projekts „Artenschutz am Gebäude“. Der Nabu Münster hat es sich zum Ziel gesetzt, „Nistplätze und Quartiere gebäudebewohnender Arten im städtischen Wohnumfeld zu erhalten oder neu zu schaffen und somit ein Stück Artenvielfalt im urbanen Raum zu sichern.“, wie auf der zugehörigen Projektseite (https://www.nabu-station.de/artenschutz/gebaeudebrueter/ ) nachgelesen werden kann.

 

Ich überlegte, habe ich Fotos von Schwalben? Ja, aber im Urlaub gemacht und nicht in Münster. Für Münster habe ich lediglich ein paar Ideen, welche Fotos ich gern machen würde, aber bisher noch nicht realisieren konnte. Doch sind die im Urlaub gemachten Fotos, die, die benötigt werden? Den anderen Mitgliedern unserer Foto-AG erging es ähnlich. Daher haben wir Aline zum nächsten Fotogruppentreffen eingeladen, um zu klären, wie wir sie genau unterstützen können.

 

Benötigt werden nicht nur Fotos vom Bau des Nestes und der Fütterung der Jungtiere, sondern auch vom Flug der Vögel. Es ist eine sportliche Herausforderung, diese kleinen Tiere, die bei einer Spannweite von 40 cm bis zu rund 70 km/h schnell und bis über 100 m hoch fliegen können, zu fotografieren.

 

Sie bauen ihre Nester gut geschützt an Häuserfassadenunter dem Dachvorsprung. Dort ist es recht dunkel. Der Anflug zum Nest erfolgt rasend schnell, dann wird gefüttert, und eh man sich versieht, sind die Elterntiere wieder weg. Schaffen wir es, unter diesen zum Fotografieren lichttechnisch nicht optimalen Bedingungen Fotos hinzubekommen, die Aline auch gebrauchen kann?

 

Ich weiß, es gibt Fotografen, die mit Lichtschranke und Blitzlichtern Spitzenfotos erhalten. Über eine solche Ausrüstung verfüge ich nicht, und ich kenne auch niemanden, der eine besitzt. Außerdem möchte ich die Tiere nicht anblitzen, auch wenn mir versichert wurde, dass Blitzlicht sie nicht stört.

 

Wir zeigten Aline unsere Fotos, die alle ohne Blitzlicht gemacht wurden. Sie äußerte sich beeindruckt und sie könne die Bilder gut gebrauchen. Da wir gern noch weitere Fotos von Schwalben und Mauerseglern in Münster machen möchten, erhielten wir Informationen, wo wir Nester finden können. Erste Fotos sind dort bereits entstanden.

 

Inzwischen sind die Vögel zu ihrem Winterquartier aufgebrochen, Fotos sind also in diesem Jahr nicht mehr möglich. Ich weiß aber, wenn ich im nächsten Jahr das vertraute „cri, cri“, der Schwalben wieder hören werde, dann werde ich weitere Fotos machen. Aline’s Projekt dauert ja noch an.

 

 

 

Verena Gerling-Scheibe

 

Mehlschwalbe beim Nestbau. Aus einer nahen Pfütze werden Lehmklumpen geholt, die gekonnt an der Hauswand verbaut werden. Die hellen Klumpen sind bereits getrocknet, dort ist das Nest bereits stabil.
Foto: Michael Patzelt

 

 

Es wird emsig weitergebaut, bis das Nest den Anforderungen der Mehlschwalbe entspricht.
Foto: Michael Patzelt

 



 

Sobald die Jungtiere geschlüpft sind, müssen sie gefüttert werden. Unermüdlich fliegen die Eltern umher, sobald sie genug Insekten gefangen haben, geht es zum Nest, wo die Kleinen schon ungeduldig warten.
Foto: Verena Gerling-Scheibe

 

 

Ohne sich eine Pause zu gönnen, fliegen die Eltern direkt nach der Fütterung wieder los, um neue
Insekten
heranzuholen.

 

Foto; Verena Gerling-Scheibe

 

Mehlschwalbe im Flug. Sie schlafen sogar im Flug und sind dort zu finden, wo die Insekten fliegen.
Foto: Uwe Kötter

 

 

Ein besonderer Anblick: Mauersegler im Flug
Foto: Uwe Kötter

 

Auch wenn die jungen Rauchschwalben bereits flügge sind, lassen sie sich gern füttern. Hier sitzen sie im Regen auf der Kante eines Flusskreuzfahrtschiffes und warten geduldig auf ihr Futter. Geduldig zeigen sie sich aber nur solange kein Elterntier zu sehen ist. Sobald sich ein adultes Tier nähert, werden sie total lebendig. In der Art wie sie ihre Schnäbel aufreißen, lassen sich sehr unterschiedliche Charaktere beobachten. Der zweite Jungvogel von rechts scheint klarzumachen, jetzt bin ich aber mal dran.
Foto: Verena Gerling-Scheibe

 

An der Küste kann man Rauchschwalben, die an Menschen gewöhnt sind, beobachten. Sie nutzen immer wieder gern die Taue der Schiffe als Rastplätze.
Foto: Verena Gerling-Scheibe