Die Arbeitsgruppe Obstwiesenschutz setzt sich seit 1988 für den Erhalt der Streuobstwiesen in Münster ein.
Streuobstwiesen zeichnen sich durch einen lockeren Bestand hochstämmiger Obstbäume aus und wurden traditionell extensiv als Weide oder Mähwiese genutzt. Obwohl es sich hier um von Menschenhand
geschaffene Sekundärbiotope handelt, sind Streuobstwiesen aus ökologischer Sicht äußerst bedeutsam.
Durch die seit Jahrhunderten unveränderte extensive Nutzung konnten besonders arten- und individuenreiche Lebensgemeinschaften entstehen. Streuobstbestände bieten aufgrund ihres hohen
Artenreichtums an Tieren und Pflanzen einen wichtigen Lebensraum in unserer Kulturlandschaft und sind zugleich Symbol für eine umweltverträgliche Landbewirtschaftung.
Die wichtigste Aktivität zur nachhaltigen Sicherung der Obstwiesen im Münsterland ist ihre regelmäßige Nutzung. Über die Vermarktung des Obstes wird den Wiesen neben ihrem ökologischen Wert wieder ein ökonomischer Wert verliehen. Seit 1989 kauft der NABU Münster im Herbst Falläpfel von Streuobstwiesen, seit 1996 wird gepflücktes Obst gekauft und auf dem Wochenmarkt auf dem Domplatz angeboten.
Von Oktober bis März schneiden wir junge Obstbäume, um ein tragfähiges Kronengerüst aufzubauen und Altbäume, um sie zu verjüngen.
Für Interessierte, die die eigenen Obstbäume gern selber schneiden möchten, aber noch nicht wissen wie, bieten wir regelmäßig Schnittkurse an
Im Oktober sammeln wir Äpfel und Birnen von Streuobstwiesen und lassen sie zu naturtrübem Direktsaft pressen.
Mit dem Aufpreismodell soll den Wiesen wieder ein ökonomischer Wert gegeben werden. Deshalb kaufen wir auch gepflücktes Obst und verkaufen es am NABU-Wochenmarkt-Stand auf dem Domplatz in Münster.
Für dieses Engagement haben wir im November 2005 den Umweltpreis der Stadt Münster bekommen.