Saison der Mauersegler hat begonnen

Bereits 5 junge Mauersegler beim NABU Münster in Pflege

3 Wochen alte Mauersegler
3 Wochen alte Mauersegler

 

Anders als andere Vogelarten wird ein noch nicht flügges Mauersegler-Junges, das aus dem Nest gefallen ist, nicht mehr von den Eltern versorgt. Die kleinen Mauersegler benötigen also menschliche Hilfe zum Überleben. Erkennen kann man die Jungvögel der Mauersegler an ihrem dunkel, fast schwarz gefärbten Gefieder, einem weißen Fleck an der Kehle und weiß geschuppten Stirnfedern und den extrem kurzen Beinen. Einen aufgefundenen jungen Mauersegler sollte man in einen offenen, mit Papiertüchern ausgelegten Behälter setzen und dem NABU Münster übergeben, wo eine artgerechte Aufzucht gewährleistet wird. Vor einer Abgabe dort sollte der Vogel auf keinen Fall gefüttert, höchstens mit Wasser versorgt werden!


Bereits seit 10 Jahren zieht Roelof Rietman von der Arbeitsgruppe Vogelschutz die Nestflüchtlinge der Mauersegler auf. Die Vögel werden von  7 bis 20 Uhr fast stündlich mit Heimchen gefüttert. Am vergangen Wochenende haben aufmerksame Münsteranerinnen 3 junge Mauersegler abgegeben. Kurz danach kamen 2 sehr geschwächte Vögel hinzu. Die Jungvögel sind ca. 3 Wochen alt und werden wahrscheinlich in 2 – 3 Wochen ausgewildert. Bis dahin wird jeder Mauersegler täglich mit ca. 50 Heimchen gefüttert. Flügge und damit in guter Verfassung für den weiten Flug nach Südafrika ist der Mauersegler, wenn er mindestens 45 g Gewicht auf die Briefwaage bringt, die Schwungfedern richtig ausgebildet sind und der Vogel seine Flügel durch „Trockenübungen“ gestärkt hat.


Kaum jemand weiß, dass der Mauersegler fast sein ganzes Leben in der Luft verbringt, im Fliegen schläft und sich so sogar paart. Nahrung bilden für ihn in der Luft fliegende Insekten, zum Trinken fliegt er nah über Gewässern und nimmt dann Wasser mit dem Schnabel auf. Nur zum Nisten sucht sich der Mauersegler einen festen Standort, an dem er seine Jungen versorgen kann. Jedes Jahr Im Juli und August nimmt der NABU Münster die aus dem Nest gefallenen Jungtiere in Pflege.


Für alle anderen Jungvögel gilt weiterhin die Regel, sie an ihrem Fundort zu lassen, wo sie wie ihre im Nest verbliebenen Geschwister von den Eltern versorgt werden können. Auf diese Weise ist das Überleben der Jungvögel eher gewährleistet als durch eine Handaufzucht, selbst wenn diese durch Fachleute geschieht. Außerdem behält das Junge so den Kontakt zu seinen Artgenossen, anstatt sich auf den Menschen zu prägen und aus diesem Grund der eigenen Artvermehrung nicht mehr zur Verfügung zu stehen.

(09.07.2016)

Trockenübungen machen fit für den Flug nach Afrika
Trockenübungen machen fit für den Flug nach Afrika