Traditionell findet am letzten Sonntag im April das Münsteraner Obstblütenfest des NABU Münster statt. In diesem Jahr sollte auch an den Anfang des Obstwiesenschutzes in Münster
vor 30 Jahren erinnert werden.
Der Wetterbericht ließ die Organisatoren der Arbeitsgruppe Obstwiesenschutz bangen – im Regenradar hing für den gesamten Nachmittag ein große Regenwolke über Münster. Kaum begannen die Aktiven
die Wiese an der Coermühle für das 13. Münsteraner Obstblütenfest herzurichten, verschwanden die Regenwolken und am Himmel zeigte sich die Sonne. Das lockte viele Besucher zur Jubiläumsfeier
unter die blühenden Obstbäume.
Ehemalige Zivildienstleistende und FÖJler, NABU-Aktivisten, Marktkunden und Obstwiesenpaten fanden sich bald ein.
Bei einer Exkursion auf die Obstwiese erfuhren die Gäste viel über die Arbeit im Obstwiesenschutz und die alten Obstsorten. Wie wichtig dieser Lebensraum für Vögel, Fledermäusen und Insekten ist. Auffallend war in diesem Jahr jedoch die Stille unter den Obstbäumen.
Diplom-Landschaftsökologin und Projektkoordinatorin Karin Rietman erklärte es so: Ich kontrolliere seit mehr als 10 Jahren die beginnende Apfelblüte. In diesem Jahr war die Entwicklung der Blüten so kurz wie noch nicht. Der Winter war sehr lang und erst am 07. April kündigte sich der Frühling mit etwas milderen Temperaturen an. Am 17. April dann plötzlich hochsommerliche Temperaturen in denen sich die Blüten innerhalb von drei Tagen von der "Roten Knospe" zur "Vollblüte" entwickelten. In anderen Jahren dauerte diese Entwicklung zwischen 7 und 12 Tage. Imker Joschua Beesten erklärte das Fehlen der Bienen damit, dass die Völker sich nicht so schnell entwickeln konnten und deshalb zur Zeit der frühblühenden Apfelbäume nur in geringer Zahl unterwegs sind.
Die Kindern konnten mit den Eltern Vogelnistkästen bauen oder bei der Naturschutzjugend Saatbonbons kneten und Nisthilfen für Wildbienen basteln. Zur Stärkung gab es Apfelkuchen und den
NABU-Apfelsaft von Streuobstwiesen.
Höhepunkt des Obstblütenfest war wie in jedem Jahr die Bekanntgabe der Streuobstsorte des Jahres im Münsterland. Nach 12 Apfelsorten wurde im Jubiläumsjahr erstmals eine Birnensorte
ausgezeichnet. Nach 12 Apfelprinzessinen hat unser Birnenprinzen Tapio – eigentlich wäre er lieber Birnenritter geworden - in Münster die Regentschaft über die Obstwiesen übernommen und die
Winterköttelbirne als Birne den Jahres 2018 im Münsterland verkündet.
Diese Sorte kam früher fast an jeder Hofstelle im Münsterland vor, ist heute jedoch nur noch auf sehr alten Bäumen zu finden. Die Früchte sind aber durch die vielfältigen Aktivitäten der Arbeitsgruppe Obstwiesenschutz des NABU Standverband Münster und den Stand auf dem Wochenmarkt in Münster wieder in die Küche gekommen.
Das 13. Münsteraner Obstblütenfest war für alle wieder einmal ein schöner Tag auf der Streuobstwiese des NABU Münster. Spaß für Kinder, Interessantes für Erwachsene, Köstlichkeiten aus Streuobst für alle und ein gutes Zusammenarbeiten der Mitglieder der Arbeitsgruppe Obstwiesenschutz. Ein herzliches Danke schön an alle die zum Gelingen des Münsteraner Obstblütenfestes beigetragen haben.