Graue Herbstrenette

Apfel des Jahres 2010 im Münsterland

Die Graue Herbstrenette ist eine reich tragende, in Westfalen sehr verbreitete Apfelsorte. Sie war schon im 17. Jahrhundert bekannt und Ende des 19. Jahrhunderts eine der Sortenempfehlungen für den Anbau von Apfelbäumen im Münsterland und als Hauptsorte in fast jedem Obstgarten zu finden.

 

Die Herkunft ist unklar, möglicherweise stammt die Graue Herbstrenette aus England oder Frankreich.


Der Baum stellt keine hohen Ansprüche an Boden und Lage und ist auch für Höhenlagen geeignet. Die Sorte ist jedoch auf nassen Böden krebsanfällig und bildet auf trockenen Standorten oft nur kleine Früchte aus.

 

Die Graue Herbstrenette wächst mäßig stark und bildet eine breit gewölbte Krone.

 

 

Synonyme: Graue Renette, Lederapfel, Sommerrabau, Reinette Grise d´Automne.

 

Die mittelfrühe, lang andauernde Blüte ist empfindlich gegen Nässe und Frost.


Der Ertrag beginnt früh und ist gut und regelmäßig (Massenträger).

 

Pflückreife ab Mitte September, Genussreife von Oktober bis Dezember.


Der Apfel ist klein bis mittelgroß und von grüner bis gelbgrüner Grundfarbe, sonnenseits oft goldbraun bis orangebraun gehaucht. Seine Form ist ungleichmäßig flachkugelig rund. Die Schale ist trocken, lederartig (Lederapfel!), zum größten Teil fein rau durch den graubraunen, schuppigen Rost.
Das grünlichweiße Fruchtfleisch ist fein, mürbe, sehr saftreich und weinsäuerlich würzig.

Der Apfel schmeckt frisch sehr lecker und ist ein ausgezeichneter Küchen- und Saftapfel.

 

 

 

Diese anspruchslose Sorte ist für den Streuobstbau gut geeignet. Leider werden die schmackhaften Früchte der Grauen Herbstrenette jedoch wegen der rauen und eher „unansehnlichen“ Schale verkannt.


Um sie aus dieser Nische hervor zu holen, ist sie unser Apfel des Jahres 2010.