Köstliche von Charneux

Birne des Jahres 2020 im Münsterland

Die Köstliche von Charneux ist wahrscheinlich als Zufallssämling entstanden und wurde um 1800 auf dem Gut von Martin Joseph Légipont in dem Dorf Charneu in der Provinz Lüttich gefunden.

 

Ab 1828 wurde die Köstliche  von Wilhelm Walker, Gärtner an der Königlich Württembergischen Land- und Forstwirtschaftlichen Lehranstalt in Hohenheim verbreitet.


Auf den Pomologen-Versammlungen 1857 in Gotha und 1877 in Potsdam wurde diese Sorte empfohlen.

Sie zählte in den 1920 Jahren zu den Reichsobstsorten. Das Obstsortenverzeichnis für das Anbaugebiet in Westfalen-Lippe empfahl 1952 die Köstliche von Charneux für den Erwerbsanbau.

 

Heute stehen die Bäume dieser Sorte, auch Bürgermeisterbirne genannt, im gesamten Münsterland und sind schon von weitem am schmalen Wuchs zu erkennen.


Die Bäume sind starkwüchsig und bilden mittelgroße
schmalpyramidale Kronen.  Der Mitteltrieb sehr stark, steil aufrecht und wenig verzweigend. Die Seitenäste wachsen zunächst steil aufrecht, später unter der Fruchtlast waagerecht, im Bogen hängend.


Die Krone ist gelegentlich aus zu lichten und die
Stammverlängerung kurz zu halten, um das Breitenwachstum zu fördern.

 

Die Sorte eignet sich besonders  für feuchte nährstoffreiche Böden, sich für den Streuobstanbau und als Straßenpflanzung.

 

 

 

Die Köstliche von Charneux blüht mittel früh und lang anhaltend. Diese Sorte kommt spät in den Ertrag, dann wird sie  immer eine reiche Ernte bringen.

 

Die Birne ist mittelgroß bis groß, schlank birnenformig. Das  Fruchtfleisch ist saftig, feinwürzig und schmelzend.


Die Früchte sollten  von Mitte bis Ende September hart geerntet werden, nicht zu spät pflücken! Nach ca. 14 Tagen sind sie genussreif und danach ca. 3 – 4 Wochen kühl lagerfähig.

 

 

Die Köstliche ist eine wertvolle Tafelbirne für Frischverzehr, Einkochen, Dörren, Saft.