Einen Wanderweg entlang der Münsterschen Aa zwischen Haus Kump und Hülshoffstraße anzulegen, wie von der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung West Mitte Januar 2021 vorgeschlagen, ist für den NABU Münster aus Gründen des Natur- und Umweltschutzes unvertretbar.
Mit Kartierungen nachgewiesene, zur Zugzeit rastende Watvogelarten wie Waldwasserläufer, Kampfläufer, Bruchwasserläufer, Dunkler Wasserläufer, Bekassinen und seltene Zwergschnepfen bestätigen
eindrucksvoll den Wert der renaturierten Uferbereiche, oft Kompensationsflächen der Stadt, mit denen Eingriffe in die Natur an anderer Stelle ausgeglichen werden sollen. Beeinträchtigungen, wie
sie ein Wanderweg mit seinen Benutzern unvermeidbar verursacht, würden die Ziele von Kompensationsflächen und Naturschutzgebiet konterkarieren und die Investitionen entwerten. Auch Brutvorkommen
des in Münster selten gewordenen Kiebitzes (in 2020 59 Brutpaare, in 2003 noch 346 Bruten) auf angrenzenden Flächen würden durch einen Wanderweg gefährdet.
Und schließlich gilt es zu bedenken, dass auch die Entscheidung über den Bau eines derartigen Wanderweges den Vorbehalten aus den Ratsentscheiden zu Klimanotstand und Klimaentscheid unterliegen.
Begrüßen würde der NABU Münster einen bislang vermissten, konsequenten Einsatz der münsterschen Politik, idealerweise in Zusammenarbeit mit dem Kreis Coesfeld, für eine gute Wasserqualität der Aa
(und natürlich auch aller anderen Gewässer) im Sinne der EU-Wasserrahmenrichtlinie, wonach bis 2027 alle Gewässer einen guten Zustand haben sollen.