Sehr geehrte Münsteraner Repräsentant*innen aller demokratischen Parteien,
Sehr geehrte Frau Berkenheide,
Sehr geehrte Frau Brandmann,
Sehr geehrte Frau Gebel,
Sehr geehrte Frau Rietenberg,
Sehr geehrte Frau Ministerin Schulze,
Sehr geehrter Herr Dr. Nacke,
die Dringlichkeit des Klimaschutzes ist in den letzten Jahren nicht weniger, sondern mehr geworden. Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) war 2024 in Deutschland das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Dies bestätigt den Trend aus den Vorjahren und dokumentiert eine zunehmende Erhitzung der Erde. Auch um die Artenvielfalt in Deutschland steht es nicht gut. Der wissenschaftlich fundierte Faktencheck Artenvielfalt hat für 2024 aufgezeigt, dass ein Drittel der Arten in Deutschland gefährdet sind und insgesamt 60 % der untersuchten Lebensraumtypen sich in einem unzureichenden oder schlechten Zustand befinden. Beide Befunde stehen stellvertretend für besorgniserregende globale Entwicklungen. Mit unserer bisherigen Politik überschreiten wir bereits jetzt die nachhaltig sicheren Lebensräume der Menschheit. Die planetaren Grenzen sind erreicht!
Dies wird verheerende Folgen für unsere Gesundheit haben, vermehrt Migrations- und Fluchtbewegungen auslösen, negative Folgen für unsere Wirtschaft haben und nicht zuletzt auch zu
Nahrungsmittelknappheiten führen (siehe bspw. IPCC). Als wichtige Rahmenbedingung für unsere
Gesellschaft können diese weitreichenden ökologischen Missstände auch unsere Demokratie weiter destabilisieren. Die Probleme sind also mehr als hinreichend benannt – warum spricht niemand
darüber?
Nach dem Grundgesetz hat der deutsche Staat einen Schutzauftrag für die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere (Art. 20a GG). Weiter sollen politische Parteien und ihre Vertreter*innen bei der politischen Willensbildung des Volkes mitwirken (Art. 21 GG).
Als Umweltverbände fordern wir Sie und Ihre Partei dazu auf, Ihrer Verantwortung für jetzige und zukünftige Bürgerinnen gerecht zu werden und Umwelt- und Klimathemen zurück auf die politische Agenda zu bringen.
Dies muss nicht im Widerspruch zu anderen wichtigen Themen, wie soziale Gerechtigkeit, Wirtschaft und Geopolitik stehen. Vielmehr muss es mit diesen zusammengedacht werden. Klimageld, Dekarbonisierung der Wirtschaft sowie Ressourcensouveränität beschreiben nur schlagwortartig einige Potenziale. Doch wir müssen darüber sprechen!
Seien Sie Teil der Lösung und eröffnen Sie neue gemeinsame Wege zu mehr Umwelt- und Klimaschutz!
Mit verbindlichem Gruß
BUND Kreisgruppe Münster | BUNDjugend Münster | NABU Münster | GREENPEACE Münster